- Orang Laut
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[malaiisch-indonesisch »Meermensch«], zusammenfassende Bezeichnung für eine Reihe halbsesshafter indonesischer Volksgruppen (mit weddidem Einschlag) an den Küsten Südostasiens, von Südbirma bis zu den Philippinen. Zu ihnen gehören u. a. die Moken des Merguiarchipels und verwandte Gruppen auf den Inseln westlich der Malaiischen Halbinsel, die Rayat im sumpfigen Küstengebiet des Indragiri auf Sumatra, die Barok des benachbarten Riau- und Linggaarchipels, die Sekah von Bangka und Belitung und v. a. die Bajau Laut, auch Samal Laut (rd. 20 000), in Sabah, auf den Inseln der Sulusee und Ostindonesiens. Die Orang Laut leben zum Teil ohne festen Wohnsitz auf Wohnbooten, an Land in einfachen Pfahlbauten, treiben Fischerei und Sammelwirtschaft; Kleidung, Reis u. a. werden gegen Meeresprodukte eingetauscht. Sie sprechen indonesische Dialekte. Nominell sind die Orang Laut sunnitische Muslime, jedoch überwiegen animistische Praktiken. Ihre Anzahl ist wegen Übergängen zu sesshafter Lebensweise nur schwer zu schätzen.H. Kähler: Ethnograph. u. linguist. Studien über die Orang darat, Orang akit, O. l. u. Orang utan im Riau-Archipel u. auf den Inseln an der Ostküste von Sumatra (1960).
Universal-Lexikon. 2012.